Das Projekt Neutalweiher lag mir persönlich sehr am Herzen, da dies einer der ersten Plätze war, an denen ich mit meinen Kindern öfter zum Spielen war. Es handelt sich dabei um ehemalige Fischweiher, die nach und nach verlandet sind und in der Folge immer stärker mit Weidengebüsch zuwuchsen. Einige Zeitgenossen entsorgten auch ihren Müll im hinteren Bereich des Geländes.
Mein Ziel war es zunächst, lediglich das Sandsteinbecken am unteren Ende des Zulaufes sauber zu machen, die Weiden zu stutzen und vielleicht ein oder zwei kleinere Wasserflächen für Amphibien frei zu legen. Nachdem jedoch der Bereich um das Sandsteinbecken freigelegt war, wurde klar, dass das Ganze größere Ausmaße annehmen wird. Man kann nicht ein ca. 1 Meter tiefes Becken vom Schlamm befreien und den daran anschließenden Sumpf einfach stehen lassen.
Also musste schweres Gerät her um einen Graben in Richtung Weiher zu baggern. Dabei wurden dann auch die Wasserflächen vergrößert, stehendes Wasser wurde geschaffen, ein Damm wurde aufgeschüttet und eine Insel wurde angelegt. Am Übergang zum eigentlichen Weiher wurde eine Steinmauer aufgeschüttet, die verhindern soll, dass Schlamm in den Weiher gelangt und Fische vom Weiher in die Laichzonen der Amphibien gelangen können.
Während dieser wochenlangen Arbeit reifte dann der Plan, den Bereich zu verschönern und einen Barfußpfad anzulegen. Ich bin sehr froh und glücklich, dass sich die Helfer an dem Projekt begeistern ließen und wir gemeinsam den Plan in die Wirklichkeit umsetzen konnten. Und selbst während der Bauphase wurde die Planung ständig erweitert. Sollte zunächst nur ein Pfad entlang des Weihers bis zum Sandsteinbecken angelegt werden, kam bald die Idee auf, das Becken mit einer Brücke zu überwinden und danach einen Anschluss an den Spielplatz mittels einer Treppe zu bauen.
Als wir dann den Bereich um das Becken öfter betreten haben, wurde uns klar, dass dort ein schöner Sitzplatz wäre – das Resultat ist der Sitzbereich neben dem Sandsteinbecken. Der Barfußpfad besteht derzeit aus 8 verschiedenen Belägen, rechnet man die Pflasterflächen mit, sogar aus 9. Vom groben bis feinen Splitt, kleine bis große Kieselsteine, Sand, Rindenmulch bis hin zu Kiefernzapfen ist alles vorhanden, was die Fußsohlen kitzelt oder auch beansprucht.
Außerdem wurden Stauden zum Riechen und Obststräucher zum Schmecken gepflanzt. Für den Tastsinn soll noch das ein oder andere folgen, so dass es sich eigentlich um einen Sinnenpfad handelt. Sie können das Wasser sprudeln hören, den Libellen bei ihren akrobatischen Flugkünsten zusehen oder die ruhigen Bahnen der Fische auf sich wirken lassen. Sie können an verschiedenen Kräutern riechen und das Obst schmecken.
Durch die Maßnahmen am Sumpf hat sich Zahl und Art der Lebewesen deutlich verändert. Im Frühjahr wimmelt das Wasser von Fröschen, im Sommer sind inzwischen 5 Arten Libellen zu beobachten. Auch Feuersalamander und Teichmolch konnte ich schon sichten. Die Fauna ist an manchen Stellen schon zu mächtig, so dass regulierend eingegriffen werden muss um Wasserfreiflächen im Sumpfbereich zu erhalten.
Ein tolles Einweihungsfest am 22. Juni 2011 war für die Helfer, die etwa 1200 Stunden Arbeit investierten, der Lohn und für die sehr zahlreich erschienenen Lindenberger die Gelegenheit das Werk anzuschauen und zu genießen.