Chronik

Einblick in die Geschichte von Kleinniedesheim

Kleinniedesheim, die kleinste Gemeinde des Rhein-Pfalz-Kreises, geht auf die fränkische Gründung im 6./7. Jh. zurück. Erstmals erwähnt wurde diese im Jahr 1190 in den Lehensverzeichnissen Werner II von Bolanden als „Uzelnheim“ (=Heim / Dorf des Uz[z]elon). Dieser Name wandelt sich im 15. Jh. in Ützelheim, Nützelheim, zu schließlich Nittelsheim. Die geschichtliche Entwicklung bez. der Zugehörigkeit zum Kreisgebiet hat der Ort mit den ihn umgebenden Gemeinden gemeinsam. Wer nach Kleinniedesheim kommt, um an einem der zahlreichen Konzerte mit Kammer- oder Barockmusik teilzunehmen, die vom Rhein-Pfalz-Kreis und der  Verbandsgemeinde dort veranstaltet werden, wird sehr erstaunt sein, welche
geschmackvolle Räumlichkeiten diese Gemeinde für solche Konzerte zur Verfügung hat. Es handelt sich um das Gagern'sche Schloss, aus  Verwandtschaftsgrund auch Probst Maudraisches Schloss genannt, das in den Jahren 1733 - 1735 vom kurkölnischen Geheimen Rat von Steffne erbaut und von dessen Sohn an Carl Christoph von Gagern (1743 - 1825) verkauft wurde. Diese Familie hat einige bedeutende Politiker und Historiker hervorgebracht: Hans Christoph Ernst von Gagern ist 1766 in Kleinniedesheim geboren und erwarb sich großes Ansehen als Staatsmann und politischer Schriftsteller.

Das Schloss ist ein Kleinod für Kleinniedesheim und den gesamten Landkreis. Verbandsgemeinde und Kreis haben es in den 80er Jahren mustergültig renoviert. Es dient heute als Gemeinde- und Rathaus und ist Mittelpunkt für mannigfache, kulturelle Veranstaltungen.

Der klassizistische, südländisch anmutende Pavillon im früheren Schlosspark ist ein architektonisches Schmuckstück. In diesem finden regelmäßig Trauungen des Standesamtes der Verbandsgemeinde statt. Im Jahre 1815 wurde in Kleinniedesheim Johannes Mehring geboren, der mit der Erfindung der künstlichen Wabenmittelwand und -presse der Imkerei wesentliche Verbesserungen beschert hat. Er lebte, arbeitete und starb 1878 in Frankenthal.