Geschichte:
Fünf nebeneinander liegende Sandsteinfelsen bilden die Basis für die Burgen Altdahn, Grafendahn und Tanstein, die auch als "Dahner Schlösser" Eingang in die Burgenliteratur gefunden haben. Wann genau die Befestigungen erbaut wurden ist nicht bekannt. 1189 ist der erste Herr von Dahn urkundlich belegt. Mehrmals wird die Anlage zerstört: Grafendahn wird 1462 von Pfalzgraf Friedrich I. eingenommen und geschleift, Tanstein ist seit 1571 nicht mehr bewohnbar; Altdahn hält sich am längsten und bleibt bis 1603 Wohnsitz der Herren von Dahn. Französische Truppen sorgen 1689 endgültig für das Ende der "Dahner Schlösser".
Besonderheiten:
In einem Burgmuseum (Eintritt) kann die Geschichte noch einmal genauer verfolgt werden. Eine Gaststätte bietet Essen und Trinken.
Lage:
Die Burg Altdahn liegt östlich von Dahn. Unterhalb der Burg ist ein Parkplatz angelegt. Die Dreierburg Altdahn, Grafendahn und Tanstein ist die größte Burganlage der Pfalz.
Burgengruppe "Dahner Burgen"
Als größte Burgengruppe der Pfalz gelten die Burgen Altdahn, Grafendahn und Tanstein, die auch "Dahner Schlösser" genannt werden. Die Ruinen der drei Burgen erheben sich auf fünf nebeneinander stehenden Sandsteinfelsen.
Heinrich von Dahn, seit 1189 in verschiedenen Urkunden nachzuweisen, gilt als der erste Ministeriale, der mit der Burg in Verbindung gebracht werden kann. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts hatten er und seine Familie recht enge Beziehungen zur Kirche. Mehrere Mitglieder des Rittergeschlechtes gelangten in hohe und höchste kirchliche Ämter. Ihre Burg war seit dieser Zeit Lehen des Bistums Speyer.
1240 spaltete sich eine erste Seitenlinie vom Stammhaus ab, die sich nach der nordwestlich des Ortes gelegenen Burg Neudahn benannte. Den mittleren Burgfelsen, später Grafendahn genannt, erhielt durch Erbteilung noch vor 1287 Konrad Mursel. 1287 kam es zu einer vorübergehenden Vereinigung des verzweigten Familienbesitzes, da die Neudahner und die Grafendahner Familien im Mannesstamm ausstarben. Doch blieb Burg Grafendahn davon ausgenommen, da der Bischof von Speyer den Töchtern des verstorbenen Besitzers Konrad von Dahn die Burg zusprach. Bereits 1288 war die Anlage Ganerbenbesitz, von der neben Dahner Ministerialen zahlreiche weitere Teilhaber bekannt sind. Im Jahre 1328 wird unter den Gemeinern erstmals Graf Johann II. von Sponheim genannt, der elf Jahre später die Burg und ein Viertel aller Güter der Herrschaft Dahn erwarb. Somit fiel sie aus dem Einflußbereich der Dahner Ritter heraus. Seit dieser Zeit führt sie den eigenständigen Namen Grafendahn. Nach dem Aussterben der Sponheimer Grafen fiel Grafendahn noch vor 1440 an die Markgrafen von Baden, die es 1469 an Kurpfalz weiterveräußerten. Im Jahre 1462 nahm Pfalzgraf Friedrich I. von der Pfalz Grafendahn ein und zerstörte die Burg. Sie wurde anschließend Lehen des Ritters Hans von Drott, der die 1485 als unbewohnbar bezeichnete Burg später kaufte und die zu Grafendahn gehörigen Ländereien mit denen seiner Burg Berwartstein vereinigte.
Spätere Besitzer waren die Herren von Fleckenstein und von 1642 bis 1793 die Schenken von Waldenburg. Die noch erhaltenen Reste sollen 1689 durch die Franzosen zerstört worden sein. Seitdem blieb die Burg Ruine. Nach Ausweis des Baubefundes scheint der dicht daneben liegende Tanstein - ebenfalls ein Lehen des Hochstiftes Speyer - die älteste Wehranlage der Burgengruppe zu sein. Die Burg verblieb bis 1523 im Besitz der Herren von Dahn. Dann wurde dem damaligen Burgherren Heinrich von Dahn sein Bündnis mit Franz von Sickingen zum Verhängnis. Nach dem Fall des Nanstein erzwangen die Fürsten die Übergabe des Tanstein. Er verblieb bis 1536 in bischöflich-trierischer Hand und wurde dann den Erben des mittlerweile verstorbenen Heinrich zurückgegeben. Die Übergabebedingungen leiteten den Niedergang der Burg ein: es durften keine neuen oder größeren Befestigungen errichtet und die Wohnbauten nur in Stand gehalten werden. Dies und die Tatsache, daß 1551 der Tanstein kurzfristig von kurpfälzischen Truppen besetzt wurde, trugen zum Untergang der Burg bei. Seit 1571 blieb sie unbewohnt. Im Gegensatz dazu blieb Altdahn, trotz mehrfacher Zerstörungen (1363, 1372, 1406, 1426 und 1438), Wohnsitz der Dahner bis zum Jahre 1603. Der Dreißigjährige Krieg und Melacs Truppen 1689 sorgten für das Ende der Burgengruppe.
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