Geschichte:
1174 wird die Burg Fleckenstein erstmals erwähnt, doch Fachleute gehen von einer früheren Entstehungszeit aus. Nicht zuletzt die strategisch günstige ausgesetzte Lage auf steilem Felsen spricht dafür. Bis weit ins 16. Jhdt. hinein herrschen die Fleckensteiner auf der Burg, die lange Zeit als uneinnehmbar galt. Doch in der zweiten Hälfte des 16. Jhdts. enden die Sicherungsarbeiten, so dass der französischen Marschall Vauban 1674 bei der Eroberung wenig Mühe hat. 1680 zerstören die französischen Besatzungstruppen die Burg. Sie wird nicht wieder aufgebaut.
Besonderheiten:
Für den Besuch der Burg Fleckenstein wird ein Eintrittsgeld erhoben. Geöffnet ist die noch gut erhaltene Ruine von Mitte März bis Ende September.
Lage:
Die Burgruine Fleckenstein ist über eine kleine Fahrstraße direkt zu erreichen, die von der Straße Schönau - Lembach abzweigt (beschildert).
Fleckenstein
Die sehenswerte Burg Fleckenstein gilt als das Paradebeispiel einer Felsenburg, die älter sein dürfte, als es der Erstbeleg von 1174 annehmen läßt. Die Reichsministerialen und späteren Herren von Fleckenstein spielten von Anfang an eine bedeutende Rolle im Nordelsaß und in der Südpfalz. Ihr rascher Aufstieg erfuhr 1276 eine kurze Unterbrechung, als wegen der Gefangensetzung eines Speyerer Bischofs König Rudolf von Habsburg den Fleckenstein belagern ließ.
Nach Eroberung und Einnahme blieb die Burg dennoch als Reichslehen im Besitz der Fleckensteiner. Erst unter der Herrschaft König Adolfs von Nassau besserte sich das Verhältnis zwischen den Reichsministerialen und dem Königtum. Dies änderten auch zahlreiche Fehden und juristische Streitigkeiten mit den Städten Straßburg und Hagenau nicht. Im Jahre 1346 gelang es den Fleckensteinern, die nahegelegene Burg Blumenstein zu besetzen und den Burgherren Anselm von Blumenstein zu vertreiben.
Trotz einiger Rückschläge hielt der wirtschaftliche Aufstieg der Familie im 15. Jahrhundert an. Ein Niedergang deutet sich erst mit dem Ende des 15. Jahrhunderts an, als mit Friedrich von Fleckenstein, Herr zu Madenburg und Freiherr zu Dagstuhl, genannt der Blödsinnige, eine Seitenlinie in finanzielle Bedrängnis geriet. Obwohl die Fleckensteiner bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts mit Friedrich, der 1535 als Vogt in Germersheim, und Balthasar, der 1541 als Schultheiß in Hagenau amtierte, weiterhin hohe Beamte stellte, war der wirtschaftliche und politische Höhepunkt überschritten.
In die Burg, die noch im 15. Jahrhundert modernisiert worden war und lange Zeit als uneinnehmbar galt, wurde nun offensichtlich nichts mehr investiert. So verwundert es nicht, daß am 19. Februar 1674 Truppen des französischen Marschalls Vauban recht schnell und bei geringem Widerstand die Einnahme gelang. 1680 brannten die französischen Besatzungssoldaten die Feste nieder, die nicht wiederaufgebaut wurde. Nach dem Aussterben der Fleckensteiner im Jahre 1720 übergab König Ludwig XV. die aus 30 Dörfern bestehenden Besitzungen dem Hause Rohan-Soubise.
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