Geschichte:
In den mittelalterlichen Texten taucht die Madenburg erstmals 1076 auf. Über die frühen Besitzer der Burg, die Grafen von Madenburg, ist wenig überliefert. In der Frühzeit gehörte sie gemeinsam dem Reich und dem Hochstift Speyer. 1470 belagert und erobert Pfalzgraf Friedrich I. mit seinen Truppen die Madenburg. Im Bauernkrieg, 1525, wird die Burg erstmals zerstört, danach aber mehrmals um- und wieder aufgebaut. Endgültig zerstören französische Truppen um 1689 die Madenburg.
Besonderheiten:
Eine Gaststätte bietet Essen und Trinken.
Lage:
Die Madenburg liegt westlich von Eschbach. Von der Ortsmitte führt eine Straße hinauf. Die letzten zehn Minuten sind Fußweg.
Madenburg
In geringer Entfernung zum kleinen Ort Eschbach erhebt sich auf einem in die Pfälzer Rheinebene vorspringenden Felsausläufer des Rothenberges die Madenburg.
Noch in griechischer Bezeichnung begegnet uns die Madenburg zum ersten Mal im Jahre 1076 anläßlich einer geplanten Fürstenversammlung, die über die Absetzung Kaiser Heinrichs IV. beraten sollte. Vor 1112 setzte sich Erzbischof Adalbert I. von Mainz in den Besitz der Burg, die bis dahin gemeinsam dem Reich und dem Hochstift Speyer gehört hatte, und gab sie erst unter Zwang und nach langer Gefangenschaft wieder heraus. Zeitweise angestellte Vermutungen über eine Erbauung der Anlage durch die Speyerer Bischöfe auf Reichsgut haben sich nicht eindeutig beweisen lassen.
1176 wurde ein Hermann von Madenburg für den ohne sein Wissen geschehenen Verkauf eines Gutes in Friedelsheim durch seine Mutter, Gräfin Ida von Madenburg, an das Kloster Limburg durch den dortigen Abt Konrad entschädigt. Weitere Einzelheiten über das mysteriöse Grafengeschlecht von Madenburg, das in seltsamem Widerspruch zur Doppelherrschaft Speyer - Reich steht, sind bedauerlicherweise nicht aufzufinden. 1241 belegte sich ein bischöflich speyerischer Beamter Eberhard aus der Familie von Wersau, der höchstwahrscheinlich bereits 1211/20 als Schenk amtierte, mit dem Beinamen von Madenburg. Ob das Speyerer Hofamt des Schenken in irgendeinem engeren Zusammenhang mit der Burg stand, läßt sich leider nicht sagen.
Erst um die Mitte des 13. Jahrhunderts erhellt sich das Dunkel um Besitz- und Verwaltungsverhältnisse zumindest ein wenig: Mit Konrad von Schüpf benannte sich erstmals ein Angehöriger der Schüpfer Familie und damit zum ersten Mal auch ein Reichsministeriale nach der Madenburg, ohne daß er in der Folgezeit bis zu seinem Ableben nach 1276 diese Betitelung auch immer durchgängig beibehielt.
Nachweisbar in der Hand der Grafen von Leiningen ist die Madenburg erst im Jahr 1317, wie eine Teilungsurkunde zwischen den beiden gräflichen Stiefbrüdern Friedrich V. und Jofried von Leiningen verdeutlicht. Seit dem späten 14. Jahrhundert von einer Burggemeinschaft bewohnt, wurde sie 1470 von Truppen Pfalzgraf Friedrichs I., des Siegreichen, belagert und erobert.
Mit dem Kauf der Madenburg durch Bischof Georg von Speyer 1516 waren und blieben alle Besitzanteile von da an in einer Hand. Die zwischenzeitlich noch im Bauernkrieg 1525 zerstörte Anlage erfuhr bis zum Ende des 16. Jahrhunderts zahlreiche Aus- und Umbauten und wurde anstelle der aufgegebenen Kästenburg (das heutige Hambacher Schloß) Amtssitz und Lagerort für das Bistumsarchiv. Nach zahlreichen, meist erfolgbringenden Belagerungen durch verschiedene Angreifer seit dem 30jährigen Krieg sorgten französische Truppen im Rahmen der Reunionskriege am Ende des 17. Jahrhunderts für die endgültige Zerstörung der Burg.