Geschichte:
Die Burg auf dem Ruppertstein entsteht etwa zur gleichen Zeit wie die Burg Lemberg, jedenfalls legt das der Vertrag des Grafen Heinrich von Zweibrücken mit dem Abt von Hornbach aus dem Jahre 1198 nahe. Die Urkunde hält fest, dass der Graf den Gutinsberg in Lemberg und den Ruppertstein im Tausch gegen ein Hofgut in Käshofen erwirbt, um darauf Verteidigungsstellungen zu errichten. Während Lemberg im Laufe der Jahrhunderte eine wechselvolle Geschichte durchläuft, ist von Ruppertstein wenig überliefert. Lediglich eine Ofenkachel aus dem 15. Jahrhundert gibt einen Hinweis auf Besiedlung. Ob die Burg zerstört wurde oder ob sie einfach dem Verfall preisgegeben wurde - auch das wissen die Burgenforscher nicht.
Lage:
Die Ruine Ruppertstein liegt südlich des Ortes Ruppertsweiler bei Pirmasens.
Ruppertstein
Von der Burgruine auf dem Ruppertstein ist nur ein einziges Schriftstück überliefert, das über seine Geschichte Auskunft gibt. Doch ist diese Urkunde eine der interessantesten über pfälzische Burgen überhaupt, da sie als eine Art Gründungsurkunde vor dem Bau der Anlage aufgesetzt wurde. Am 8. Januar 1198 nämlich übertrug in Anwesenheit zahlreicher Zeugen Graf Heinrich I. von Zweibrücken mit Zustimmung seiner Gemahlin Hedwig und aller seiner Erben dem Benediktinerkloster in Hornbach und den dortigen Brüdern ein Hofgut in Käshofen als Eigentum mit Ausnahme der darüber liegenden Vogtei.
Im Gegenzug - und das dürfte der Hintergrund des ganzen Geschäftes gewesen sein - übergab ihm Abt Werner von Hornbach auf Anraten seiner Mitbrüder, Dienstleute und der Bürger zwei Berge, von denen einer Gutenberg (Gutinberc), der andere wie das nahebei gelegene Dorf Ruprechtsberg (Ruprehtisberc) genannt wurde, um dort Befestigungen oder Burgen zu errichten. Bedingung war allerdings, daß bei eventuellen Siedlungen am Fuße der Berge die Anwohner dem Kloster von ihren Äckern und Gärten Abgaben leisten, mithin also zinspflichtig sein sollten.
Darüber hinaus erhielt Graf Heinrich vom Hornbacher Abt zwei zwischen den genannten Bergen gelegene, wohl niedrigere Gipfel zur Anlage von Befestigungen, wobei das Klostereigentum jedoch in jedem Fall gewahrt bleiben sollte. Ein Tauschgeschäft, nicht ein Kauf also, lag der Anlage der beiden Burgen zu Grunde, die der Zweibrücker Graf wohl im unmittelbaren Anschluss daran auf den Bergen aufführen ließ:
Auf dem Gutenberg entstand Lemberg, während der Ruppertsberg eine Befestigung erhielt, deren eigentlicher Name sich wie bei nicht wenigen anderen pfälzischen Burgen auch im Dunkel der Geschichte verloren hat; der Name "Ruppertstein" bezeichnet nichts anderes als den Felsen selbst. Weitere historische Nachrichten sind nicht bekannt, alle Annahmen über ein gleichlautendes Schicksal wie bei Burg Lemberg reine Spekulation. Immerhin legt der Fund eines Ofenkachelrestes, der dem 15. Jahrhundert zugeordnet wird, nahe, daß die Anlage zumindest im späten Mittelalter noch genutzt wurde. Am wahrscheinlichsten ist die Annahme einer allmählichen Auflassung vielleicht im Zusammenhang mit dem Übergang des Amtes Lemberg an Hanau-Lichtenberg 1570. Für eine Zerstörung 1689 im Verlauf des Pfälzischen Erbfolgekrieges gibt es keine Anzeichen.
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