Hohenburg

    Geschichte:

    Das Gründungsdatum der Hohenburg ist nicht bekannt. Vermutet wird die zweite Hälfte des 13. Jhdts. Umfangreich war das Beziehungsgeflecht derer von Hohenburg im Gebiet zwischen Bitche, Saargmünd und Pirmasens. Lehnsbindungen bestanden zum König, aber auch zum Grafen von Zweibrücken und zu den Pfalzgrafen. Im 30-jährigen Krieg wird die Burg schwer beschädigt und in den achtziger Jahren des 17. Jhdts. von französischen Truppen endgültig zerstört.

    Besonderheiten:

    Die Hohenburger Familie hatte ursprünglich den Beinamen Puller, vom süditalienischen Landstrich Apulien, wo Gottfried Puller bei Friedrich II. diente. Im Codex Manesse, einer mittelalterlichen Liederhandschrift, ist ein Minnesänger "Püller" erwähnt, als der allgemein Konrad von Hohenburg gilt, der vermutlich von 1262 bis 1315 lebte.

    Lage:

    Wer zur elsässischen Hohenburg will, muss einen anstrengenden Fußweg auf sich nehmen, entweder von Schönau, Nothweiler, oder, auf elsässischer Seite, von der Burg Fleckenstein aus.

    Hohenburg

    Die Gründungszeit der in nur kurzer Entfernung von der deutsch-französischen Grenze auf elsässischer Seite gelegenen Hohenburg ist unbekannt, dürfte aber spätestens in der Mitte bis zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts anzusetzen sein.

    Der erste Vertreter einer Hohenburger Familie, der allerdings noch unter dem Beinamen "Puller" (von Apulien) erschien, war Gottfried Puller. Er versah 1236 für Kaiser Friedrich II. in Italien militärische Dienste und dürfte auf diese Weise zu seinem Beinamen gekommen sein. Der Name Hohenburg selbst ist erstmalig 1262 belegt, als Konrad und Heinrich von Hohenburg Lehnsbesitz an den Speyerer Bischof Heinrich II. überschrieben. Konrad gilt allgemein als der Minnesänger "Püller" der Manessischen Liederhandschrift. Heinrich von Hohenburg, wahrscheinlich ein Sohn des obengenannten Heinrich, wählte nach 1308 eine geistliche Tätigkeit und widmete sich wohltätigen Stiftungen in Straßburg, wo die Puller angeblich schon seit 1266 Bürgerrecht besaßen und mit Burkhard Puller 1299 einen Stettmeister gestellt hatten.

    Das 14. Jahrhundert zeigt die Familie von Hohenburg in einem umfangreichen Beziehungsgeflecht zu den verschiedensten Herrschaftsträgern der Umgebung bei einer gleichzeitigen Verfestigung der eigenen Besitzungen, die sich in der Hauptsache im Unterelsaß und im Gebiet zwischen Bitsch, Saargemünd und Pirmasens gruppierten. Deutliche Lehnsbindungen bestanden zum Königtum, aber auch zu den Grafen von Zweibrücken und von Veldenz und sogar zu den Erzbischöfen von Köln. Die Bindung an die Pfalzgrafen gewann zunehmend an Bedeutung, so daß Wirich I. seinen Anteil an der Stammburg Hohenburg Ruprecht öffnete. Nach Wirichs Tod übertrug der Pfalzgraf das erledigte Lehnsverhältnis auf dessen Witwe Vye (= Sophie?) von Wasigenstein. Zunehmende Geldprobleme dürften der Grund dafür gewesen sein, daß Vye ihren persönlichen Anteil von einem Viertel der Hohenburg an den Kurfürsten versetzte und schließlich 1389 die gesamte Anlage überschrieb.

    Ruprecht, mittlerweile König, verlieh 1401 Konrad Puller von Hohenburg die Burganlage samt Zugehörden. Nicht gerade förderlich dürfte hinzugekommen sein, daß die Hohenburg 1386 während der Belagerung und Eroberung des benachbarten Löwensteins von den straßburgischen Truppen als Quartier benutzt wurde. Zum zweifellos bedeutendsten Hohenburger stieg Wirich II. auf, der 1434 die Hohenburg samt Zubehör seiner Ehefrau Jutta von Schöneck als Wittum verschrieb. Als besonderer Erfolg war ihm schon 1412 die Rückerlangung der zwischenzeitlich verlorenen Burg Kleeberg als Lehen Pfalzgraf Ludwigs IV. gelungen, die dann neben der Hohenburg das zweite Zentrum eines kleinen Territoriums bildete.

    Der Tod Wirichs II. kennzeichnet das Ende des Aufschwungs des Hohenburger Geschlechtes. Der jüngere Sohn Richard beschwor einen Konflikt mit dem Pfälzer Kurfürsten herauf, der mit der Einnahme der Kleeburg, des Löwensteins, des Nieder-Wasigensteins und auch der Hohenburg endete. Die Kleeburg wurde als erledigtes pfälzisches Lehen eingezogen und bildete von nun an mit ihren Zugehörden ein eigenes Amt. Das restliche Erbe der Hohenburger fiel zum kleineren Teil an die Hofwarte von Kirchheim, die schon 1473 ein unveräußerliches Viertel an der Hohenburg nebst den Dörfern Klimbach und Wingen mit Zugehörden erhalten hatten, und zum größeren Teil (darunter der Rest der Hohenburg sowie die Burgen Löwenstein und Ochsenstein) an Schweikard/Swicker VIII. von Sickingen, seit 1475 Ehemann von Margarete, der Schwester Richards. Um 1504 begann der Sohn Schweikards, Franz von Sickingen, mit einemgroßangelegten Ausbau der Burg, die ihm seit 1522 allein gehörte. In den bekannten Auseinandersetzungen des Jahres 1523 gelang es den verbündeten Truppen Kurfürst Ludwigs V. von der Pfalz, Erzbischof Richards von Trier und Landgraf Philipps I. von Hessen, nach kurzer Verhandlung die Übergabe der Hohenburg zu erreichen. Die Anlage wurde für fast 20 Jahre beschlagnahmt, ehe Schweikard IX., Hans VII. und Franz Konrad 1542 die Rückgabe erreichten. Franz Konrad begann mit dem Wiederaufbau bzw. Umbau, der noch nach seinem Tod um 1578 nicht abgeschlossen war. Sein Sohn Friedrich begründete eine eigene Linie Sickingen-Hohenburg, die jedoch schon zu Anfang des 17. Jahrhunderts ihren Schwerpunkt nach Vorderösterreich verlagerte und ihre Residenz faktisch aufgab. Die nun bedeutungslos gewordene Hohenburg wurde im 30jährigen Krieg durch schwedische Truppen beschädigt und endgültig 1680 durch die Franzosen unter Montclar zerstört. Besitzansprüche der Familie Sickingen-Hohenburg gegen die Reunionskammerbeschlüsse scheiterten letztmals 1834/36.


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