Trifels

    Geschichte:

    Der Trifels gilt als eine der bedeutendsten Burgen des Mittelalters. Die Anlage wird 1081 erstmals urkundlich erwähnt. Ab 1125 werden hier die Reichskleinodien - Krone, Zepter, Schwert - aufbewahrt, die höchsten Symbole des "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation". Sie bleiben auf der Trifels bis zum Ende des 13. Jhdts. 1195 kommt noch der Schatz der Normannen hinzu, der den Staufern bei der Eroberung Siziliens in die Hände gefallen war. Ende des 13. Jhdts. beginnt der Niedergang. Kriegerische Beschädigungen, Blitzschlag und spätere Ausbeutung als Steinbruch beschleunigen den Verfall. Mitte des 19. Jhdts. ändert sich die Lage. 19337/38 beginnt der Aufbau der Trifels zu einer "nationalen Weihestätte". Die nur wenig an den historischen Gegebenheiten orientierten Baumaßnahmen werden erst nach dem Krieg abgeschlossen.

    Besonderheiten:
    1192 - 1194 diente der Trifels als Gefängnis des englischen Königs Richard Löwenherz, der bei der Rückkehr vom Kreuzzug gefangen genommen worden war. Der Zugang zur Burg Trifels kostet Eintritt. Im Dezember ist die Burg geschlossen.

    Lage:

    Die Burg Trifels liegt deutlich sichtbar oberhalb der Stadt Annweiler auf einem dreifach gespaltenen Felsen. Die Zufahrt ist ausgeschildert. Vom Park- platz sind es zehn Minuten zu Fuß.

    Trifels

    Der Trifels, der zu den bedeutensten Burgen des Mittelalters zählt, wird erstmals 1081 urkundlich erwähnt, als Diemar von Trifels dem römisch-deutschen König - gemeint ist wahrscheinlich der Gegenkönig Hermann von Salm - die Anlage übergab. Nach Ausweis weniger Funde aus keltischer und römischer Zeit könnte sich jedoch schon längere Zeit vorher eine Befestigung auf dem vordersten Gipfel des über Annweiler emporragenden Berggrates befunden haben. Fest steht, daß zur Zeit der salischen Kaiser und Könige eine Burganlage im eigentlichen Sinn errichtet wurde, wie in den dreißiger Jahren unseres Jahrhunderts anläßlich von Grabungen aufgefundene Mauerreste, in den Fels gemeißelte Treppen und Balkenlöcher nahelegen.

    Im Jahre 1112 übergab der Mainzer Erzbischof den Trifels dem Kaiser Heinrich V., der die Burg schon ein Jahr später erstmals als Gefängnis nutzen ließ. Bald darauf begann die große Zeit des Trifels, denn ab 1125 wurden hier die Reichskleinodien aufbewahrt und verblieben - mit unterschiedlich langen Unterbrechungen - bis zum Ende des 13. Jahrhunderts auf der Anlage. 1192/94 diente sie als vorrangiger Haftort für den englischen König Richard I. Löwenherz und wenig später für hochrangige sizilische Gefangene nach dem mißglückten Aufstand gegen Kaiser Heinrich VI. Darüber hinaus wurde ab 1195 auch der umfangreiche Normannenschatz, der während der Eroberung des Königreiches Sizilien in die Hände der Staufer gefallen war, auf der Burg aufgehoben.

    Teile der Einnahmen einer nahegelegenen Münzstätte, die spätestens 1219 anläßlich der Stadterhebung Annweilers durch König Friedrich II. begründet worden war, sollten dem weiteren Ausbau des Trifels zugutekommen. Mit dem Niedergang der Staufer endete auch die glanzvolle Zeit der Wehranlage. Die bereits 1273 von König Rudolf von Habsburg auf die Kyburg in der heutigen Schweiz beorderten Reichskleinodien kehrten nach einem kurzen Zwischenspiel unter Adolf von Nassau (1292-98) nicht mehr auf den Trifels zurück. Während der Herrschaft Ludwig des Bayern wurde die Feste 1330 an die Pfalzgrafen Rudolf II. und Ruprecht I. verpfändet. Von den pfälzischen Kurfürsten gelangte sie in die Hand der Herzöge von Pfalz-Zweibrücken, wo sie bis zum Ende des Alten Reiches verblieb. In den Jahren 1309/10, 1346 und 1359 wurde der Trifels ausgebaut, und noch 1525 ließen die Herzöge von Pfalz- Zweibrücken Beschädigungen, welche die Burg im Bauernkrieg erlitten hatte, reparieren.

    Weitere Renovierungen im Jahre 1568 dienten wohl nur noch der notwendigen Bestandssicherung, da man auf der Burg Akten des herzoglichen Archivs lagerte. Eine Kellereirechnung von 1595 belegt das geradezu armselige Inventar der ehemaligen Reichsburg zu dieser Zeit. Durch Blitzschlag erlitt bald darauf der Palas irreparable Schäden, die nicht mehr behoben wurden. Trotzdem diente die Burgruine im Dreißigjährigen Krieg als Fluchtburg. Das Ausbrechen intakter oder wertvoller Bauelemente, wie Gewände, Sandsteinsäulen und Fußbodenplatten, beschleunigte den Verfall, der sich im 17. und 18. Jahrhundert fortsetzte. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts und insbesondere nach Gründung des Trifelsvereins 1866 konnte der Zerstörung Einhalt geboten werden. Nach kurzer Grabung und Freilegungsarbeiten seit 1937/38 begann auf Initiative des bayerischen Ministerpräsidenten Siebert der Wiederaufbau des Trifels, der zu einer "nationalen Weihestätte" werden sollte. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg konnten die nur unzureichend an den historischen Vorgaben orientierten Baumaßnahmen zum Abschluß gebracht werden.


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